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Samstag, 4. Februar 2023

Das Einzigartige des Museums (Sokratische Fragen)


Der Roman, schreibt der Schriftsteller Karl Ove Knausgård "sieht die Welt von innen, und er lässt sie offen. Der Roman gibt dieser Erfahrung eine Sprache, wodurch sie ihren Ort bekommt. Diesen Ort gibt es nirgendwo sonst. Er existiert nicht im Film, nicht im Journalismus, nicht im Sachbuch, nicht in Philosophie oder Psychologie, nicht in Biologie oder Chemie, auch nicht in der Religion. Dieser Ort - die Welt von innen betrachtet, offengehalten - existiert nur im Roman."

Was wäre, im Sinne der Ausführungen Knausgårds, das Einzigartige des Museums?

Samstag, 27. August 2022

Warum gab es Widerstand gegen eine Museumsdefinition, die die demokratische Rolle der Institution enthielt? (Sokratische Frage)


 

 

 

 

 

Mit der eben in Prag von ICOM beschlossenen neuen Definition dessen, was ein Museum ist, wurde die Debatte um eine umfangreichere, komplexere und politischere Definition beendet. 

Könnte es ein, daß es nicht so sehr ein Widerstand gegen Ideologie sondern gegen etwas anderes war? 

Nämlich gegen die Möglichkeit, sich eigene Reflexion, aus eigener Praxis entwickelt, nicht mehr leisten zu können. Weil einem Umfang und Komplexität der angedachten Definition das bisher gerne gepflegte und entlastende das reflexhafte Memorieren einer als verbindlich angesehenen Defintion nicht mehr möglich gewesen wäre? Anders gesagt: der Rückgriff auf eine wie eine ultimative Wahrheit, die einem ersparte, die Tauglichkeit der Vorstellung vom Museum in der jeweils eigenen Arbeitsrealität zu bedenken?.

Dienstag, 27. Juli 2021

Freitag, 27. November 2020

Das Museum als Freizeit (Sokratische Frage 56)

 

Gegen die Regeln, die während der Corona-Krise Museen auferlegt werden, wehren sich diese, daß sie keine Freizeiteinrichtungen sind.

Frage: Haben (viele) Museen in den letzten Jahrzehnten sich nicht genau darum bemüht? Teil der Freizeitgesellschaft zu werden?

Mittwoch, 25. November 2020

Ein einziger Satz - eine einzige Aufgabe (Sokratische Frage 55)

 

Würde zur Formulierung der Aufgabe, die Museen haben nicht ein einziger Satz genügen?

Der Gesellschaft ein Bewusstsein ihrer selbst zu geben.

Mittwoch, 29. April 2020

Ist das Museum ein (Über)Lebensmittel? (Sokratische Fragen 50)

Die gegenwärtige Krise stellt Vieles in Frage. Auch die Museen. Sind Sie denn „systemrelevant“?

Wenn man das unschöne Wort übersetzt, könnte es heißen: systemrelevant ist, was zum Überleben der Gattung notwendig ist. Nahrung, Wasser, Luft, Energie, Kommunikation, Verkehr. 
Die Klimakrise ist die Krise, die das deutlich macht: die Zerstörung der natürlichen Ressourcen wäre das Ende der Gattung. 

So drohend erscheint die Virenkrise nicht zu sein. Dennoch stellt sich auch hier die Frage nach dem, was Gesellschaften zu ihrem Erhalt brauchen und was nicht. Was an Kultur ist unbedingt nötig, was ist entbehrlich?


Gehört das Museum dazu? Oder nicht?

Sonntag, 26. April 2020

Demokratisch oder nicht? (Sokratische Frage 49)



Woran erkennt man, ob ein Museum demokratisch ist oder nicht?
Oder so gefragt, woran sieht man, ob ein Museum in Nordkorea oder China steht oder in Spanien oder Irland?

Donnerstag, 12. Dezember 2019

Kultur/Barbarei (Sokratische Fragen 48)

"Es ist niemals ein Dokument der Kultur, ohne zugleich ein solches der Barbarei zu sein."

Dieser Satz aus den Geschichtsphilosophischen Thesen Walter Benjamins scheint auch ohne seinen komplexen Kontext unmittelbar verständlich.

Was würde es für das Museum bedeuten ihn in seiner Alltagspraxis vollkommen ernst zu nehmen?

 

Freitag, 1. November 2019

Machtmißbrauch (Sokratische Fragen 46)

55 Prozent der MitarbeiterInnen des deutschsprachigen Theaterbetriebs geben an, an ihrem Arbeitsplatz unmittelbaren Machtmissbrauch erfahren zu haben, meldet Ulrich Seidler in der Berliner Zeitung und sieht das Problem auch darin, dass sich Intendanten als "von der Politik installierte Machthaber im Namen der Kunstfreiheit auf Kosten anderer verwirklichen" dürfen.
Frage: Gibt es vergleichbare Untersuchungen und Zahlen für Museen? Verwirklichen sich nicht auch hier Direktoren, Manager, Kuratoren auf Kosten anderer?

Freitag, 23. August 2019

Soll man...? (Sokratische Frage 45)



Soll man Kunstwerke (oder überhaupt Museumsobjekte) im Interesse ihrer dauerhaften Konservierung dem Publikum entziehen?

Oder ihren Verschleiß durch den"Gebrauch" des Zeigens, Ausstellens, Betrachtens aussetzen?

Freitag, 2. August 2019

Qualität (Sokratische Fragen 44)

Müsste es nicht besser heißen: Das Museum hat nur Sinn, wenn es höchste Qualität hat? Oder meinen ohnehin beide Formulierungen ein- und dasselbe?

Dienstag, 2. Juli 2019

Was hat Vorrang, Bild oder Text (Sokratische Fragen 43)



Ich lese in einer Ausstellungsrezension: 
"Die Eisenacher Ausstellung muss gelesen werden. 
Wer nur die Bilder anschaut, erfährt nichts."
Was hat beim Ausstellen den Vorrang: Bild oder Text?

Freitag, 7. Juni 2019

Ist da was? (Sokratische Fragen 41)



Wie bringen Museen in Erfahrung (wenn sie das überhaupt wissen wollen), wie sich ihr Publikum verändert? Das Milieu, in dem sich Museen positionieren und auf das sie sich beziehen?

Und: Müssen oder sollten Museen das überhaupt wissen?

Mittwoch, 24. April 2019

Warum geht man ins Museum? II (Sokratische Fragen 40)



Warum geht man ins Museum (Mehrfachnennungen möglich)


... Weil es dort nicht regnet

... Weil man etwas lernt

... Weil man nichts besseres zu tun hat

... Weil es so ruhig ist und einen niemend belästigt

... Weil man jemanden kennenlernen will

... Weil man erwartet, sich zu verändern

... Weil man seinen sozialen Status aufrechterhalten und zeigen will

... Weil man alleine sein will

... Weil es dort ein ausgezeichnetes Cafe gibt

... Weil es etwas Unerwartetes zu sehen gibt

... Weil man sich vergessen will

... Weil einen jemnd dazu überredet hat

... Weil man etwas Schönes sehen will

... Weil man sich überraschen lassen will

... Weil man etwas aus der Geschichte lernen will

... Weil man originale Dinge sehen will

... Weil man sich in vergangene Zeiten zurückversetzen will

... Weil man an etwas teilhaben will

... Weil man nichts konsumieren muß

... Weil man Meisterwerken begegnen möchte

... Weil man so Vieles erklärt bekommt

... Weil einen die großartige Architektur beeindruckt

... Weil man die entrückte Atmosphäre mag

... Weil ...

Warum geht man ins Museum I (Sokratische Fragen 39)




Warum geht man ins Museum?

Warum geht man ins Heimatmuseum?

Warum geht man ins Stadtmuseum?

Warum geht man ins Panzermuseum?

Warum geht man ins Kunstmuseum?

Warum geht man ins Beethoven-Museum?

Warum geht man ins Jüdische Museum?

Warum geht man ins Naturmuseum?

Warum geht man ins Keramikmuseum?

Warum geht man ins Holocaust-Museum?

Warum geht man ins Nationalmuseum?

Warum geht man ins Eisenbahnmuseum?

Warum geht man ins Akpine Museum?

(...)

Montag, 11. März 2019

Jetzt zündet doch mal die Heimatmuseen an...! (Sokratische Fragen 38)

Beim Lesen eines Essays zur Konjunktur des Heimatbegriffs in allen politischen Lagern ist mir die Forderung des Wiener Volkskundlers Helmut Fielhauer aus dem jahr 1980 in Erinnerung getreten, die Heimatmuseen anzuzünden?

Wenn man liest, was Nina Moneke in ze.tt schreibt, möchte man fragen: Hatte er nicht recht?

Heimatgefühle haben mit der Realität so ziemlich gar nichts zu tun. Während reales Leben sich ständig durch neue Erlebnisse und Erfahrungen wandelt, fußt Heimat auf Identitätsbildung, auf Abgrenzung und damit Ausgrenzung. Der Sozialwissenschafter Salzborn dazu: „Heimat ist ein Fantasie- und Wertkonstrukt, mehr Erinnerung, Imagination und Magie als wahrgenommene Gegenwart. Mehr Sehnsucht, Hoffnung und Utopie als erfahrene Wirklichkeit und berechenbare Zukunft.“
Real ist hingegen das, was die Menschen, die sich nach Heimat sehnen, dazu treibt: der Verlust von Kontrolle in einer sich rasant wandelnden Welt, die soziale Kluft in der Gesellschaft. Nur ist es eben falsch, auf diese Probleme mit Heimat zu antworten, statt beispielsweise mit sozialpolitischen Forderungen. Denn wer Heimat will, will nichts verändern, sondern allenfalls Bestehendes versöhnen. In dieser fälschlich imaginierten Idylle ist es nur logisch, dass es die vermeintlich Fremden sind, die diese Idylle stören und für Probleme zu Unrecht verantwortlich gemacht werden.