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Montag, 21. November 2022

Intervention (Texte im Museum 1098)

 

In der Ausstellung "perfect love" des Kunstmusuems St.Gallen hat Beni Bischof mit Filzstift an die Wände schreiben, kritzeln und zeichnen dürfen - schräge Interventiuonen in einer ansonst eher pedantischen Ausstellung

Montag, 28. September 2020

Un chambre vide (get together)

 


Marion Baruch. Un chambre vide. Derzeit als eine Art Intervention im Kunstmuseum Luzern (oben) nach einer Aktion in der Pariser Wohnung der Künstlerin (unten) umgesetzt.

Dienstag, 9. Januar 2018

Wust & Archäologie

Eine der Interventionen von Théo Mercier in der Dauerausstellung des Musée de l'Homme, Paris. Foto GF 2017

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Die Mitte des Museums

Es gibt wenige Museumskomplexe mit einer derart auftrumpfenden Architektur wie die beiden ehemaligen Hofmuseen beiderseits des Maria-Theresien-Platzes in Wien. Und es gibt kaum wo nachdrücklicher inszenierte empfangende Bedeutungsräume, wie im Kunsthistorischen Museum und dem gegenüberliegenden Naturhistorischen.
Abgesehen von dem ungleich aufwändigeren Dekor des Kunstmuseums sind beide Empfangshallen symmetrisch gestaltet, als mehrfach überkuppelte, vertikal durch Öffnungen optisch verbundene Räume, die keinem Ausstellungszweck dienen, sondern allein dem Sich-Versammlen der Besucher.
Die Gestaltung des Bodens wiederholt die Kreisform und betont den Mittelpunkt.
Diese Mitte kann, schon aus ganz praktischen Gründen, leer bleiben, dann genügt der Raum und sein Dekor, um das Publikum so um eine symbolische Mitte zu zentrieren, wie (später, in den Sammlungsräumen, um die Dinge) oder die Mitte kann besetzt werden, um die Zentrierung, das Sich-Sammeln um "etwas" (eine gemeinsame "Sache", die Sammlung) nach- und eindrücklicher zu machen.
Interessanterweise ist das derzeit gleichzeitig bei beiden Museen der Fall. Am Boden des Kunsthistorischen Museums liegen große Linsenkörper, die die Architektur spiegeln und Besucher und Fotografen anziehen ("Perspectives" von John Pawson). Im Naturhistorischen gibt es aus Anlass der Neupräsentation der sogenannten Venus von Willendorf, eine Paraphrase auf diese weit über 20.000 Jahre alte Statuette, eine "Balloon Venus" von Jeff Koons, monumental, aus Stahl hergestellt, aber mit oranger spiegelnder Oberfläche versehen, in der sich vielfach gebrochen die der Zentralraum des Museums spiegelt wie in einem Kaleidoskop.

John Pawson, Perspectives (Foto GF, 2015)
 Die gewaltigen Hallen der beiden Museen sind Variationen jener Räume, auf die kaum ein Museum verzichtet und die über den praktischen Zweck hinaus dazu da sind, das Publikum zu formieren, zu verteilen und in die Sammlungsräume zu leiten. Es sind vor allem Räume der Vergesellschaftung, Räume des "zivilisierenden Rituals".
Im KHM zentrieren wir uns um einen (gespiegelten) Blick und um ein eifrig beworbenes Marketingtool der Firma Swarovski. Möglich, daß das Museum Geld dafür erhält, aber symptomtisch ist, daß das Publikum vom Museum eingeladen wird, sich um einen Marktfetisch zu sammeln.
Im NHM ist das nicht ganz so klar. Sicher ist Jeff Koons ein großartiger Selbstvermarkter, ob aber er oder das Museum die Initiative ergriffen hat, weiß ich nicht. Und seine Hochglanzkunst, die das Verdikt Kitsch zu sein und Konsumgut heftig an sich zieht, spielt ziemlich vertrackt, gerade durch die Überbietung und Übertreibung, die Betonung der Oberfläche uvam., mit dem Warencharakter der Kunst.
Da könnte sich das Naturmuseum als das gewitztere erwiesen haben...
Aber grübeln wir lieber über einige Sätze aus einem Interview, das Koons aus Anlaß der Aufstellung seiner "Ballon Venus" gegeben hat: "So versuche ich, auf die Leute zuzugehen. Ich möchte nicht, dass sie eingeschüchtert werden. Die Erfahrung der Transzendenz muss jedem offenstehen, da darf es keine Hürden geben, und das schaffe ich, indem ich Dinge aus dem Alltag verwende. Und ich muss die Menschen schnell packen. Laut einer Studie nehmen sich die Menschen nur durchschnittlich 2,7 Sekunden Zeit, um ein Kunstwerk zu betrachten. Ich habe also nicht mehr als 2,7 Sekunden, um sie zu entwaffnen, um mit ihnen in einen Dialog über Akzeptanz zu treten."

Jeff Koons: Balloon Venus (Foto GF, 2015)







Mittwoch, 1. Mai 2013

Intervention, unbestellt

Interventionen in Museen sind meist Auftragsarbeiten von Künstlern, die das Bedeutungssystem der (Dauerausstellung) kommentieren, erweitern, durchkreuzen, negieren oder kritisieren. Der Umstand, daß Interventionen in der Regel beauftragt und also erwünscht sind, setzt ihrem subversiven Potential Grenzen. Interventionen in Museen sind oft Indizien ihrer Ermüdung oder auch ihrer Unfähigkeit, sich von sich heraus zu ändern.
Unerwünschte, nicht beauftragte, also ohne Wissen der Institution gesetzte Aktionen sind sehr selten. Jetzt gabs in Wien eine solche Intervention, die nicht weniger als die Legitimation des Museums in Frage stellte.
Der Künstler Pedro Watkins (ein Pseudonym?) verkündete die Schließung des MUMOK in Wien, wobei er sich des Internets und einer gefakten Museumswebseite bediente. Das Museum war genötigt, zu dementieren. Der Künstler setzte - im Namen des Museums - noch nach um sich dann zu erkennen zu geben.
Nicht unoriginell die Begründung für seine "Museumsschließung": Wegen eines "inakzeptabel hohen Anteils von Besuchern aus sozioökonomisch wohlhabenden Gruppen" und dem "schwindenden Interesse der Besucher für die Kunst zugunsten der Museumsshops, Restaurants etc." habe sich das Museum zur Schließung entschlossen.
(Hier der Bericht im Standard).

Freitag, 29. März 2013

Mittwoch, 15. August 2012

Wie hindert man Besucher daran, in zehn Minuten durch eine Ausstellung zu rennen?

Fundsache beim 'Perlentaucher'. 2014 wird die Künstlerin Marina Abramovic in New York ein Institute for the Preservation of Performance Art leiten. Die Künstlerin, die es satt hat, daß "das Publikum in zehn Minuten durch Galerien rennt", hat Maßnahmen vorgesehen, daß sich die BesucherInnen Zeit nehmen:

"'First, you will sign a contract that says you must stay for six hours, regardless if there are events scheduled for the entire time or not,' she began. 'Then you will surrender your Blackberry, your iPhone, your watch, your computer… anything that reminds you of time. Then you will be given a white lab coat, because you have become an experimenter. You will also be given sound-cancelling headphones which you can wear when you like.' But that wasn't all. 'You will have an attendant that will move you from room to room. You will be sitting inside a futuristic wheelchair that I'm creating specifically for the institute with designers and architects. It will be designed to have hot food contained in one arm, cold food inside another, and a place for liquids to drink. You will never have to get out of the chair unless you need to. The attendant will take you where you want. Even if you fall asleep - which people might after a 6- or 24-hour performance - you will dream of the performance because you will have in a sense not left it. This is all designed for long-duration experience.'"

Donnerstag, 2. August 2012

Der Elch im Supermarkt. Nicht alles, was eine Intervention ist, ist auch interessant

"Die Künstlergruppe Steinbrener/Dempf nimmt die drastisch gestiegene Bedeutung des Kulturlandschaftstypus «Stadt» zum Anlass, sich mit der Koexistenz von Menschen, Tieren und Pflanzen im Rahmen urbaner Strukturen auseinanderzusetzen und präsentiert das Ausstellungsprojekt „Freeze!“ im Mai 2012 im Naturhistorischen Museum in Wien. Für das Aufeinandertreffen von Tier und Mensch wird ein für naturwissenschaftliche Museen traditionelles Ausstellungsmittel revitalisiert: das Diorama."

Vollmundig will und das Naturhistorische Museum Wien eine Installation schmackhaft machen, über deren Bedeutung, die man ihr im Museum gibt, der bereitgestellte Ausstellungsort einiges aussagt: das 'Dachstübchen' im zweiten Stockwerk ist der so ziemlich entlegenste Raum des Museums, und das ist auch gut so.

Denn so leer sich die zitierten Sätze der offiziellen Museumswebseite anfühlen, so leer fühlen sich die drei 'Dioramen', die es dort zusammen mit eineigen Fotografien zu sehen gibt. Bildkalauer mit begrenztem Unterhaltungswert, äußerst schwach strahlendem Aufklärungspotential, und außerdem keine Dioramen (für die es übrigens im Museum auch keine Tradition gibt), sondern bloß rasch eingeräumte Guckkästen.

Schmunzelkunst, aber humorlos. Eher nur peinlich im Vergleich zu der gleichzeitig laufenden Ausstellung von Daniel Spoerri.

Mittwoch, 18. August 2010

Das Wissen der Mitarbeiter (Texte im Museum 93)



Das Gedächtnis des Herrn Holz. Intervention/Installation von Isi Kunath "A Strong Desire to See the World" im Völkerkundemuseum München, 2010