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Sonntag, 11. Juni 2017

Kleiner Fairnestest für Museumsleiter und prekär Beschäftigte


Diese sechs schönen Fragen hat Facebook angespült. Fragen zu einem Tabu. Über Geld redet man nicht, auch im Museum, vor allem dann, wenn man Sparzwänge und Vollrechtsfähigkeit zur Re-Finanzierung nach unten weiterreicht...
Ich füge noch eine siebente Frage hinzu: Welches Vielfache des Durchschnittseinkommens aller MitarbeiterInnen macht der Gehalt der Museumsleitung aus? Das Doppelte, mehr als das Dreifache, mehr als das Zehnfache...?

• Are your internships paid or unpaid?  (Every museum internship should be paid. Period. You can rationalize it any way you want, but if you are offering unpaid internships for the "experience" you are ripping people off, AND contributing to the lack of diversity in the museum field.)

• Do all your job listings list salary ranges? (If not, what are you ashamed of?)

• Is there pay parity between departments? (Do you really want to make the argument that development staff should be paid much more than exhibits or education staff?)

• Can your full-time staff actually support themselves on the salary you pay them? (Or do they need second jobs?)

• Do you delay (or "slow pay") contractors or freelancers? (Your institution expects work to be done in a timely way, so why shouldn't contractors have the same expectation about their pay?)

• Are you choosing employees because of their spouse's benefits, or deliberately holding down scheduled hours to avoid paying benefits?  (Not only are you skirting unfair labor practices if you are doing this, but you are a weasel if you are doing this!)

Donnerstag, 23. Juni 2016

Das Museum als Unternehmen. Folgerichtig mit Korruptionsanfälligkeit?

Ganz neu ist das ja nicht, daß Leiter österreichischer Museen ins Gerede kommen, ob ihres kreativen Umgangs mit dem Budget und ihrer innovativen Verwendung bzw. Acquierung von Mitteln. Bislang konnten die Betroffenen mit einem gewissen öffentlichen Desinteresse rechnen und einem relativen - je nach dem - Genialitäts- oder Schrulligkeitsbonus. Wovon sie bislang unbehelligt blieben, war genau die wegen der "Vertrieblichung" von Kultureinrichtungen und dem neuen "Viraugenprinzip" gestärkte Kontrolle. Doch weder hinderte der Einsatz eines kaumfmännischen Neben- oder Zweitdirektors die Museen daran, ihre Geschäfte partiell fragwürdig zu betreiben, noch erwies sich die Kontrollinstanz als kontrollfreudig.
Das spektakulärste Beispiel dafür war das Burgtheater.
Aber jetzt hat mal einer "Nein" gesagt. Der Kuratoriumsvorsitzende des Belvedere hat das Bestellungsverfahren der neuen, doppelten Leitung "ausgesetzt". Warum? Weiß man nicht so genau. Es gibt Compliance-Vorwürfe. Gegen die amtierende Leitung. Agnes Husslein.
Compliance ist so etwas wie ein interner Ehrencodex, Regeln, auf deren Einhaltung man sich in einem Unternehmen einigt. Warum im Fall eines Museums bestehende Gesetze nicht ausreichen, versteh ich nicht.
Vielleicht tut da ja der Skandal um das Burgtheater seine Wirkung und man traut sich nicht mehr so ganz, sich friedlich, dezent, still, amikal zu "einigen".
Sollten die Vorwürfe stimmen, kann man sich noch etwas überlegen. Mit der "Vertrieblichung" von Museen stiegen die Gehälter von Leitungen exorbitant, in die Höhen, wo man sich gerne mal wieder fragen kann: "Wo war (ist) der ihre Leistung?" Und: Wieso korrelliert die Gehaltshöhe mit der Anfälligkeit für ökomisches Unorthodoxes?