Sonntag, 8. Mai 2011

Sublimierung

"Mit einer Spende von 800 Millionen Dollar hat die Familie von Wal-Mart-Gründer Sam Walton einem Museum die bisher größte Spendensumme zukommen lassen."
Meldung vom 6.5.2011
Klingt toll. Das Sponsoring lebt und die Famlie Walton ist super.
Allerdings.
Die 800 Millionen Dollar gehen an das Museum der Tochter des Wal-Mat-Gründers, Alice, die als reichste Frau der Welt gilt und sich in einem Ort Namens Benton ein Museum bauen läßt (am 11.11.2011 wird es eröffnet werden).
So bleibt also das Geld in der Familie, was bei einem geschätzten Jahresgewinn der Firma, die als umsatzstärkste und größter privater Arbeitgeber der Welt gilt, von mehr als 14 Milliarden Dollar im Jahr, zwar nicht erheblich, aber ganz nützlich ist.
Was Wikipedia weiss: Im Dezember 2005 wurde Wal-Mart von einem Gericht in Kalifornien zu einer Zahlung in Höhe von 57 Millionen Dollar verurteilt. Das Geld geht an 116.000 frühere und derzeitige Mitarbeiter, denen Wal-Mart eine vorgeschriebene 30-minütige Pause verwehrte. Des Weiteren wurde Wal-Mart zu einer Strafzahlung in Höhe von 115 Millionen Dollar verurteilt, weil das Unternehmen den Mitarbeitern keine Mittagspause zugestand.
Im Oktober 2006 wurde der Konzern aufgrund unbezahlter Mehrarbeit zu einer Zahlung von 78,5 Millionen Dollar an seine Mitarbeiter im US-Bundesstaat Pennsylvania verurteilt. Nach Medienberichten sind weitere 70 Verfahren anhängig.
Derzeit laufen über 1000 weitere Verfahren gegen die Kette wegen mutmaßlicher Verstöße gegen das Arbeitsschutzrecht.
Ein Berufungsgericht in San Francisco hat eine Sammelklage von 1,6 Millionen Frauen wegen sexueller Diskriminierung gegen die Einzelhandelskette Wal-Mart für zulässig erklärt.
(...) „Die gnadenlose Ausbeutung des schwachen Arbeitrechts in den USA durch das Unternehmen Wal-Mart vereitelt die Gründung von Gewerkschaften und verletzt die Rechte seiner amerikanischen Arbeiter“, so Human Rights Watch in ihrem am 1. Mai 2007 erschienenen 210 Seiten langen Bericht „Discounting Rights: Wal-Mart’s Violation of US Workers’ Right to Freedom of Association”. Von zentraler Bedeutung, so der Bericht, sei das Ausmaß und die Aggressivität an Gewerkschaftsfeindlichkeit. Das Verhalten des Unternehmens sei auch deshalb besonders bedenklich, weil es sich um das zweitgrößte Unternehmen der Erde handle.
Allein der Reingewinn in dem im Januar 2007 beendenden Geschäftsjahr stünde bei 11,2 Milliarden US-Dollar. Human Rights Watch fand heraus, dass kein Arbeiter des größten privaten Arbeitgebers der USA durch eine Gewerkschaft vertreten sei und dass dies zum Prinzip des Unternehmens gehöre. Schon im „Manager’s Toolbox“ würden den Managern Maßnahmen genannt, wie gewerkschaftlicher Einfluss zu verhindern sei. Denunziation, Bespitzelung, Lauschangriffe, massiver Druck und die Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren, seien bei Wal-Mart gängige Geschäftspraxis

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